Das bestehende Straßenbahn-Gleisnetz muss erhalten bleiben!
Am Mittwoch beschloss der Stadtrat die zweite Fortschreibung des Nahverkehrsplans. Wir freuen uns, dass auch einer unser strategisch wichtigsten Änderungsanträge, das bestehende Gleisnetz (Stand 30.11.2019) mindestens in seiner Gesamtlänge funktionsfähig zu erhalten und die Stilllegung von Streckenabschnitten zu verhindern, die Mehrheit im Stadtrat fand. Um die Leipziger zum Umstieg vom Auto auf den ÖPNV zu motivieren, halten wir es für essenziell, das bestehende Angebot nicht zu reduzieren, sondern attraktiver zu gestalten. Im Nachhaltigkeitsszenario und zu Zeiten des Klimanotstands sollte man deshalb unbedingt auf die Sanierung und Ausweitung des Gleisnetzes setzen und dem Nahverkehr Priorität einräumen.
So konnten wir mit unserem Antrag den Gleisrückbau in der Richard-Lehmann-Straße zwischen Zwickauer Straße und Arthur-Hoffmann-Straße verhindern. „Auch, wenn die Strecke nicht im normalen Betrieb von montags bis sonntags genutzt wird, so ist sie doch regelmäßig Umleitungsstrecke im Falle, dass es mal wieder auf der Karl-Liebknecht-Straße gekracht hat“, erklärt Franziska Riekewald, Sprecherin für Mobilität. Auch die Anbindung an die geplante Großsporthalle in der Semmelweissstraße, die immerhin Kapazität für rund 15.000 Besucher bietet, wäre mit der Strecke gesichert. „Mit dem Entstehen des neuen Wohngebietes am Bayerischen Bahnhof würde auch die Reaktivierung in den normalen Streckenbetrieb durchaus Sinn ergeben.“
Steffen Wehmann, Sprecher für Haushalt und Finanzen, ergänzt dazu: „Es ist schon traurig, dass man die Verwaltung dazu zwingen muss, den Rückbau von Gleisen zu stoppen. Klar ist aber auch, dass für den Neubau von Strecken Bund und Land endlich Farbe bekennen und den überwiegenden Teil der Finanzierung übernehmen müssen.“