Nicht die gleichen Fehler wie vor 20 Jahren machen!
Linksfraktion lehnt Tausch der Grundstücke und alternative Beschaffung des Schulhausbaus in der Kurt-Eisner-Straße ab
In den letzten Wochen beschäftigte den Stadtrat der Bau der vierzügigen Schule auf der Freifläche an der Kurt-Eisner-Straße nahe des MDR. Schulen werden in Leipzig dringend gebraucht, doch was sich in der Umsetzung dieses Bauvorhabens abspielt, dient nicht dem Zweck und schon gar nicht den Leipziger:innen.
Im Monopoly-Spiel um das geplante Gebäude, das ein Privatinvestor bauen soll, ist die Stadt eindeutig der Verlierer: Um in absehbarer Zeit Eigentümerin der Schule als auch des Grundstücks zu sein, will sich die Verwaltung auf einen Kuhhandel mit dem Investor einlassen. Aus den ursprünglich in der Vorlage vorgesehenen 25 Jahre, die die Stadt das Schulgebäude hätte mieten sollen, sind im Neuentwurf drei Jahre geworden. Danach soll die Stadt den Bau für mehr als 25 Millionen Euro kaufen. Allerdings fordert der Investor, die Stadtbau AG, einen Tauschhandel gegen vier städtische Grundstücke bzw. zehn Flurstücke, unter anderem Filetgrundstücke wie in der Käthe-Kollwitz-Straße.
Franziska Riekewald, stellv. Fraktionsvorsitzende, erklärt dazu: „Wir alle wissen, für wie viel Geld die Stadtbau AG das Grundstück damals von der Deutschen Bahn erworben hat. Es jetzt zu einem 20fachen des damaligen Marktwertes zu vertauschen, mag aus Sicht des Investors ein lukratives Geschäft sein, aus unserer Sicht ist es Abzocke.“
Steffen Wehmann, stellv. Fraktionsvorsitzender, ergänzt: „Es lagen bis zur Abstimmung noch immer nicht alle Dokumente auf dem Tisch, somit ist die Datenlage zur Beschlussfassung mehr als dünn. Auf dieser Grundlage lässt sich solch eine weitreichende Entscheidung mit allen Folgen nicht treffen.“
Die Fraktion DIE LINKE. im Leipziger Stadtrat, konnte dieser Vorlage nicht zustimmen. Die Grundstücke werden vielleicht heute nicht gebraucht, doch in der Zukunft stehen sie nicht mehr zur Verfügung. Wir dürfen nicht die gleichen Fehler machen wie vor 20 Jahren und Leipzigs Tafelsilber verkaufen. Im Übrigen haben wir in den letzten Jahren die Entwicklung eines Plan B immer wieder gefordert — auch im vergangenen Jahr in persönlichen Gesprächen (u.a. mit dem OBM), um die Grundschulplätze dringend zu sichern.